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Der erleuchtete Angestellte

Kürzlich hatte ich einen Traum: Ich war ein erleuchteter Angesteller, oder zumindest einer mit einem sehr hohen Bewusstsein. Nun bin ich zwar im wirklichen Leben kein Angestellter, sondern selbstständig, aber dennoch enthielt dieser Traum für mich und vielleicht auch für andere Menschen eine sehr wichtige Botschaft. Nun zum Traum.

Die Arbeit, der Auftrag und der Chef

Ich arbeite in einem Büro und soll für meinen Arbeitgeber nun auf einmal etwas tun, was ich moralisch für nicht ganz einwandfrei halte.

Nun kommt ein Szenenwechsel. Ich sitze in einer Art Konferenzraum mit den anderen Angestellten und dem Abteilungsleiter. Der Abteilungsleiter ist ein blonder, europäischer Mann mittleren Alters (um die 40 Jahre). Er ist ein sehr mentaler und menschlich kühler Typ, der keine emotionale Beziehung zu seinen Angestellten hat.

Ich melde mich zu Wort. Ich will sagen, dass ich nicht dafür bin, die Arbeit entsprechend der Vorgaben umzusetzen. Ich finde, wir sollten eine moralisch vertretbare Option finden. Ich werde mich weigern, die Arbeit wie befohlen auszuführen und bin bereit, dafür auch meine Kündigung zu empfangen.

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Arbeit als Selbstverwirklichung und bloße Arbeitsleistung? Die Position des Chefs

Kaum habe ich angefangen zu reden, unterbricht mich schon der Chef und hält eine Standpauke über die richtige Moral beim Arbeiten. Ich habe inhaltlich noch gar nichts sagen können.

„Es geht hier darum, eine gute Leistung zu bringen und nicht darum die Arbeitsatmosphäre mit persönlichen Meinungen und Gefühlen zu belasten.“

Ich spüre, dass der Chef überhaupt kein Interesse an den Menschen um ihn herum hat. Er will nur die reine Arbeitskraft, die Fähigkeiten, aus den Menschen extrahieren. Er schafft eine Atmosphäre des Drucks und der Angst um ihn herum. Viele Angestellten im Büro glauben, dass sie Liebe des Chefs gewinnen können, wenn sie nur möglichst viel leisten.

In Wirklichkeit aber wird der Chef die Leistungen der Angestellten für sich beanspruchen und niemanden für dessen Leistungen lieben. Er erwartet Unterordnung und betrachtet die Menschen unter sich als bloße Arbeitskraft. Alles Menschliche der Untergebenen ist ihm fremd und lästig, er ist ein reiner Machtmensch, der nur an sich selbst interessiert ist.

Arbeit ist für ihn ein Mittel zum Zweck um seine persönlichen Ziele zu erreichen. Die Angestellten sind in diesem Sinne auch nur „Hilfsmittel“. Er spürt dabei keine Liebe zu sich selbst und den anderen.

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Der erleuchtete Angestellte

Ich als erleuchteter Angestellter betrachte alles anders. Für mich ist die Arbeit das Feiern meines Lebens. Jeder Moment ist ein Feiern meiner selbst. Ich „arbeite“ nicht, ich lebe mich aus. Lebe in jedem Moment, den, der ich bin und was die Wahrheit meines Augenblicks ist.

Ich leide nicht darunter, eine untergebene Stellung einzunehmen, da ich nur spiele. Ich kann jederzeit gehen und würde niemals aus Angst vor dem Chef, irgendetwas tun, was ich nicht bin.

Ich fürchte mich nicht davor, gekündigt zu werden, denn ich weiß, das Leben wird mir immer wieder eine neue Chance geben und ich bin nicht von bestimmten Konstellationen oder Menschen abhängig. Ich lebe im Urvertrauen.

Der Chef dagegen glaubt tatsächlich an seine Macht und sieht das Leben in Absoluten. Er meint wirklich, dass zum Beispiel seine Angestellten existenziell bhängige sind; über die man beliebig verfügen kann.

Als erleuchteter Angestellter betrachte ich das Leben nicht als Kampf und Hierarchie. Ich feiere mich. Alles, was ich tue, ist mir zur Freude; um mich selbst zu erleben, was mich gerade jetzt fasziniert.

Es ist wie in einem (interaktiven) Film oder einem Computerspiel. Alles, der Chef, die Arbeit, das ganze Setting existiert nur dafür, um für mich genau jetzt diese Umgebung zu kreieren, die ich brauche; um genau dieses Spiel erleben zu können, was ich mir durch meine Seele zu erleben ausgesucht habe.

Ich glaube nicht an die absolute Wirklichkeit des Szenarios, das sich vor meinen Augen abspielt. Selbst „ich“, die Person des Spielers ist nicht wirklich wirklich. Alles bloß eine nette Illusion, gleich einem Traum, um mich zu unterhalten.

Der Wahrheit meiner Essenz bleibe ich treu und würde mich niemals von der Filmhandlung aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn gleich einer Prüfung meines wahren Glaubens, mal etwas passiert, was ich nicht erwarte.


Nachdem der Chef geredet hat, komme ich wieder zu Wort. Ich erzähle, dass ich im Rahmen meiner Arbeit nicht wie befohlen verfahren werde, da die menschliche Dimension in meine Arbeit einwirkt. Ich werde nichts tun, was nicht der Wahrheit meiner Seele entspricht.

Nun endet der Traum. Ich weiß nicht, ob mich der Chef kündigen wird oder auf mich hört. Aber es spielt auch keine Rolle. Das wichtige war, daSs ich mir selbst treu geblieben bin.

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Das Fazit

Das Wichtige an meinem Traum ist, finde ich, dass man sich wieder bewusst wird, dass das Leben ein Spiel ist. Eine Show. Es geht nicht darum in diesem Traum ETWAS zu werden. Es geht darum, den Traum zu ERLEBEN. Genauso, wie als wenn man eine DVD anschaut und den Film genießt. Nur mit dem Unterschied, dass man hier in den Film richtig eintaucht, dass heißt „mit dabei“ ist als Schauspieler und doch gleichzeitig Zuschauer. Es ist eine Feier, das Schauspiel zu spielen und zu sehen, egal was die Handlung ist.

Wenn wir in die Videothek gehen und uns einen Film aussuchen oder ein Computerspiel spielen, suchen wir uns diverse Rollen aus, ganz nach unserem Interesse. Es ist spannend, die verschiedensten Rollen anzusehen oder selbst zu spielen. Oft wollen wir gar nicht „die beste Rolle“ sein, es ist langweilig. In einem Computerrollenspiel z.B. spielen wir oft schwache Figuren im Level 1. Wenn wir gleich im höchsten Level starten und immer diesen spielen würden, würden wir vor Langeweile sterben. Genauso ist es auch im realen Leben. Die DVD eines Angestelltenlebens kann für uns auch eine Zeit interessant sein. Lassen wir uns nicht von den anderen verunsichern, was wir selbst „anschauen“ wollen…

Das Kriterium, ob ich mich erinnern kann, dass ich in einem Traum bin, ist die Authentizität meiner Selbst. Niemals würde ich für eine Illusion meine innerste Wahrheit verraten. Niemals würde ich mich verbiegen und die Liebe (meine innerste Wahrheit) eintauschen, um im Traum ETWAS zu sein oder etwas zu bekommen, was nicht wirklich ist.

Wenn ich meine Wahrheit leugne und unecht werde, bezeuge ich, dass ich den wechselhaften und flüchtigen Film des Lebens für realer halte als mein innerstes unvergängliches Sein.

Der Film im Außen wechselt ständig, Bilder tauchen auf und verschwinden wieder, aber die Liebe in meinem Herzen ist immer und unvergänglich.

Liebe Grüße,
Euer Damodar Bernhard Goller

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