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Ich weiß nicht, wer ich bin!

Umso mehr ich auf dem geistigen Weg voranschreite, desto weniger weiß ich, wer ich bin, und das ist gut so.

Früher einmal glaubte ich zu wissen, wer ich bin. Ich kannte meinen Namen, meine Persönlichkeit, was ich will und was gut und was schlecht für mich ist.

Umso mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß.

Und ich weiß auch nicht, was gut für mich ist!

Das klingt komisch, aber denk mal nach:

Wenn ich weiß, wer ich bin, begrenze ich mich. Denn dann habe ich um mich eine Grenze gezogen, wer ich bin, wo ich anfange und wo ich aufhöre und was außerhalb von mir liegt.

Dabei fließe ich doch jeden Tag, bin jeden Tag ein anderer.

Jeden Tag ändert es sich, wer ich bin. Und ich weiß nicht, wer ich morgen sein werde. Es ist unvorhersehbar.

Natürlich kann ich das Fließen abblocken und mich weigern, mich weiter zu verändern. Aber dann erstarre ich, erstarre das Leben in mir und den Wunsch Gottes durch mich, sich immer neu und anders zu erfahren.

Dann bin ich aus dem göttlichen Konzert herausgefallen, und meine Seele wiederholt nur noch monoton dieselbe Melodie des Verstandes, die sich aus der Vergangenheit speist. Ich bin dann ein lebender Toter, so wie so viele.

Nein, mein Selbst möchte sich auf immer neue Weise erfahren, und wenn ich das zulasse, dann muss ich zugeben, dass ich wirklich nicht weiß, wer ich bin. Nur dass ich bin und vielleicht noch, wer ich in diesem einen Moment gerade bin.

Und ich weiß auch nicht, was gut für mich ist. Woher auch? Was heute gut für mich ist, ist heute gut für mich. Aber was ist morgen gut für mich? Das wird mir der morgige Tag sagen und nicht der heutige.

Ich kann niemals für immer festlegen, was gut und was schlecht für mich ist. Denn ich kenne den Plan nicht, und selbst wenn, würde es nichts ändern, denn Gott ist immer neu und ich bin nur sein kleiner Finger.

Ich kann nur immer meiner Sehnsucht, Gottes Wunsch, folgen und alles Weitere ergibt sich daraus.

Alles Neue, alles was die Grenze erweitert, kommt niemals von mir, dem Verstand, sondern immer aus der Quelle. Nur die Quelle ist wirklich kreativ.

Deswegen erkenne ich, dass ich nur tiefer werde, nur weiter werde, durch Hingabe.

Hingabe ist das Akzeptieren, dass ich es nicht besser machen kann als Gott. Dass ich es nicht besser weiß als Gott. Dass ich der Verstand, nicht das Maximum aller Dinge bin, sondern nur ein Diener im göttlichen Konzert. Und dass alle Dinge, die ich vorher für definitiv wert voll und erstrebenswert betrachtet habe, nur Schatten sind. Sie begierig zu jagen, führt letztlich nur zur „Ent-Täuschung“. Wenn sie mich endgültig zufrieden stellen könnten, so könnte ich nicht jeden Tag ein anderer sein, ich würde mich endlos wiederholen in meinem Streben. Aber dass wir eben immer neu sein dürfen, LEBEN, ist Gottes größtes Geschenk.

Wenn ich schrittweise erkenne, dass alles, was ich für gut und schlecht befunden habe, nur die Wertungen meines Verstandes waren, der sich für weiser und klüger hielt als Gott – das ist Demut.

Ich danke dir, Gott, dafür, dass du mich das jetzt immer mehr erkennen lässt und zu mir durch mein Herz sprichst – IMMER.

In Liebe

Damodar

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