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Gelebte Liebe, lohnt sich das?

Liebe Freunde, liebe Interessierte!

Liebe, das ist vollständige Authentizität und Wahrheit.

Aus menschlicher Sicht hat man scheinbar oft Nachteile oder bringt sich in Gefahr, wenn man wirklich zur Liebe hält.

Daher will ich in diesem Newsletter ein Licht auf das Thema werfen, auch weil ich beobachtet habe, dass viele Leute mehr Erfolg auf dem spirituellen Weg haben werden, wenn sie den Sinn und Wert der gelebten Liebe deutlicher erkennen.

Die Liebe und das menschliche Leben

Liebe ist nicht von dieser Welt

Es gibt in jedem menschlichen Leben, ob geistlich oder nicht, immer wieder Situationen, wo wir eine manchmal sogar schmerzhafte Entscheidung zwischen Liebe und materiellen Vorteilen treffen müssen. Diese wenigen Situationen sind es, die maßgeblich über unseren spirituellen Fortschritt oder Nicht-Fortschritt entscheiden, dabei führt die Hingabe an die Liebe IMMER Schritt für Schritt und oft zunächst für uns unsichtbar zur Verwirklichung der Erleuchtung.

Hier einige Beispiele für schwierige Situationen, die viele Menschen kennen:

  1. Wähle ich einen Lebensweg oder Beruf, der mir wirklich entspricht oder nehme ich den, der mehr Geld bezahlt?
  2. Bin ich mit dem Partner zusammen, den ich wirklich liebe, auch wenn z.B. Familie, Freunde oder Gesellschaft dagegen sind, oder wähle ich den Partner, bei dem ich mehr Sicherheit, Status oder Bequemlichkeit erhalte?
  3. Wenn eine große Menge Menschen den Weg der Unwahrheit geht, habe ich die Kraft, innerlich und äußerlich einen anderen Weg zu gehen, insbesondere dann, wenn der Weg der Wahrheit (große?) materielle und persönliche Nachteile bringt oder passe ich mich dem System an, damit ich gut dastehe?
  4. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sehr hohe Profite durch unseriöse oder moralisch zweifelhafte Geldanlagen zu erlangen, werde ich investieren oder davon ablassen?
  5. Wähle ich meine Nahrungsmittel ausschließlich nach meinem Geschmack und Vorlieben aus oder lasse ich Liebe und Mitgefühl zu Tieren und Pflanzen in meine Auswahl hineinfließen?
  6. Wenn ich fühle, dass mich eine Lebenssituation, z.B. in der Arbeit oder eine unglückliche Ehe, nicht mehr erfüllt, habe ich den Mut dem Leben zu vertrauen und etwas zu ändern oder bleibe ich in der alten Situation, damit ich „sicher“ bin?

Oben nur eine wirklich sehr kleine Auswahl. Es gibt noch massenhaft weitere Beispiele zu diesem Thema.

Wichtig ist zu erkennen, dass es wirklich in jedem Leben zahlreiche solche Situationen gibt, in denen ich geprüft werde, was mir wirklich wichtig ist.

Wenn ich in solchen Situationen nur die materiellen Vorteile wähle, liegt zwar das kurzfristig positive äußere Ergebnis sozusagen auf der Hand. Wenn ich jedoch die Liebe wähle, begebe ich mich scheinbar auf einen unsicheren Pfad. Ich weiß nicht, was mir das einbringen wird, ich kann oft nur sehen, dass es meine eigentliche Wahrheit ist. Sicher sehen kann ich zunächst jedoch den Verzicht, den ich haben werde, wenn ich die Liebe wähle.

Die Liebe ist daher eine schwierige Wahl. Viele Leute werden leider nicht im Leben die Liebe wählen, sondern sich anpassen. Wenn ich den Weg der Liebe gehe, bin ich oft alleine, denn den anderen fehlt häufig der Mut dazu oder sie haben andere Ziele.

Und dennoch, wenn ich nicht den Weg der Liebe gehe, fehlt mir etwas sehr Wichtiges.

Ich weiß dann, dass ich nicht wirklich ehrlich zu mir selbst und anderen bin. Ich habe zumindest innerlich das Gefühl ein Verlierer zu sein, denn etwas Anderes war stärker und wichtiger als die Wahrheit.

Liebe hat daher viel mit Vertrauen in das Leben zu tun. Es ist eine Art Hingabe an das Gute und zunächst ein verstandesmäßiges Nicht-Wissen, wohin die Reise geht.

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Gelebte Liebe ist das Gegenteil von einem verstandeskontrollierten Leben.

Um ein kreatives (intuitives) Leben zu leben, müssen wir unsere Furcht verlieren falsch zu liegen.

Ein kontrolliertes Leben wird vom Verstand geführt. Wir eignen uns Wissen über das Bekannte an, planen, strengen uns an, um ans vorgestellte Ziel zu gelangen.

Der spirituell ungeläuterte Verstand aber leitet seine Ziele (Wünsche) nur aus der Vergangenheit bzw. aus der Identifikation mit dem Körperbewusstsein ab. Wir versuchen, körperliche Genüsse zu sichern. Sicherheit für den Körper in einer unsicheren Welt zu erschaffen. Wir versuchen eine hohe soziale Position in der Gesellschaft zu sichern, um uns sinnliche Genüsse und Sicherheit zu schaffen und ein anziehender Sexualpartner für das andere Geschlecht zu sein.

Menschliche Leben spielen sich spirituell gesehen häufig nur weitgehend in dem oben genannten Rahmen ab, sie entsprechen nur den ersten 3 Chakren (von 7) im indischen Chakrensystem[1].

Dieses sicherheitsorientierte und kontrollierte Leben ist auch ein angstorientiertes Leben, was sich letztlich aus dem Glauben ableitet, dass Glück in diesen äußeren Dingen wie Sicherheit, materielle Fülle und Anerkennung liegt.

Leider haben wir jedoch keine absolute Kontrolle über das Außen und tief im Inneren wissen wir das. Immer wieder zerbrechen Beziehungen, wir verlieren Geld oder Anerkennung oder selbst, wenn alles gut läuft, verlieren wir am Ende des Lebens alle äußeren Errungenschaften durch den Tod und seine Eiseskälte.

Kaum jemand hat jedoch ausprobiert, was passiert, wenn man sein Leben in die andere Richtung lenkt.

Was passiert, wenn man nicht äußeren Dingen, wie Sicherheit, Geld oder Anerkennung den höchsten Wert im Leben einräumt, sondern der Spontanität und Hingabe und dem Nicht-Wissen der Liebe bzw. authentischen Wahrheit des Moments?

Kaum jemand probiert es aus, weil das Risiko als so groß erscheint und dennoch liegt, gemäß dem Zeugnis der wenigen, die es wirklich so gelebt haben, alle Seligkeit und Fülle in einem solchen authentischen Leben der Liebe, das letztlich dann sogar die irdische Welt transzendiert.

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Warum das "gewöhnliche weltliche Leben" spirituell gesehen eine Sackgasse und Tragödie ist

Das Leben kann nie vollendet werden, es sei denn, es wird wieder in seine offenbare Ursache gebracht; dort ist das Leben ein Sein. Die Seele empfängt dieses Sein, wenn sie bis auf den Grund stirbt, auf dass wir leben in jenem Leben in dem das Leben ein Sein ist. – Meister Eckhart

Viele Menschen leben ihr Leben ohne jemals Gott zu suchen. Der Gedanke an die Möglichkeit der Erleuchtung kommt ihnen gar nicht, oder erscheint nicht interessant. Außerdem hat man sowieso genügend Sorgen und Probleme und auch persönliche Ziele und Wünsche.

Die Menschen wissen gar nicht, welchen fatalen Fehler sie machen, wenn sie Gott bzw. der Suche nach dem wahren Selbst und damit wahrer bedingungsloser Liebe keine Aufmerksamkeit schenken.

Was es auch an Körperlichkeit, an Empfindungen, an Gemütsregungen, an Bewusstsein gibt, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, man sollte in rechter Einsicht erkennen: "Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Ich" – Buddha

Ich erkläre Euch das jetzt im Rahmen meiner Erkenntnisse vom spirituellen Weg. Erst jetzt, wo ich eine gewisse Tiefe meines Wissens erreicht habe, ist mir voll bewusst, warum es wirklich so wichtig ist, mit aller Kraft nach der Erleuchtung zu streben, so wie es Buddha schon vor langer Zeit sagte, und diese Suche in keinem Fall aufgeschoben werden sollte.

Wir unterliegen nämlich, in der menschlichen Identifikation, einigen sehr massiven Irrtümern.

Wir halten uns entweder für körperliche Menschen oder wir halten uns (in manchen Fällen) für ein Geistwesen, was Mensch sein will. Wir glauben, in dieser menschlichen Erfahrung könnten wir die Liebe erfahren und glücklich sein.

Das Problem ist, dass wir nicht erkennen können, dass wir nicht der Körper sind und daher unsere wirklichen Bedürfnisse auch anders sind und dass unser eigentliches Lebensfeld daher auch nicht in dieser 3D-Sphäre ist.

Wir sind ewiges reines Licht und unser Wesen ist reine und bedingungslose Liebe.

Die fünf Ursachen des Leides sind: das Nicht-Wissen um die wirkliche Natur der Dinge, die Vorstellung von der Existenz des Ichs, Zuneigung, Abneigung und die Sorge um das eigene Leben – Patanjali Yoga Sutren, II,3

Dieses reine Licht kann durch gerichtete Aufmerksamkeit und die gerichtete Kraft des Denkens Traum-Realität erschaffen[2]. Es ist eine hohe und mächtige Kraft, die unser geistiges Erbe ist. Es ist eine Fähigkeit unserer Seele, also des reinen Lichts, was wir sind.

Alles worauf diese Schöpfungskraft lange genug konzentriert gerichtet ist und was tief im Innersten geglaubt wird, wird wahr (im Traum).

Diese Schöpfungskraft ist unendlich mächtig. Jedoch ist es auch möglich, diese zu missbrauchen. Dies geschieht, wenn die Schöpfungskraft nicht mehr im Einklang mit dem innersten Herzen (Gott) verwendet wird. So eine Schöpfung ist dann eine „abgetrennte Schöpfung“.

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Vor unendlich langer Zeit begann hier in der 3. Dimension das Experiment der Trennung vom Ganzen im Bewusstsein

Ob die Trennung vom Ganzen von Gott (reinem Bewusstsein) gewollt war oder einfach nur entstanden ist, weil es aufgrund des freien Willens der Seelen möglich war, ist unbekannt.

Sicher fest steht für mich nur, dass es zu einer Disharmonie im Geist und folgend auch in der Schöpfung kam.

Einige der geistigen Lichter, die die Seelen alle sind, erschufen in ihrer Vorstellung, dass sie größer oder heller strahlen könnten als andere und als Gott selbst, was aber tatsächlich niemals möglich ist, da alles eins und homogen im Ursprung ist und alles Geschaffene letztlich Täuschung ist.

Wenn die Welt, also das was gesehen wird, verschwindet, dann geschieht die Verwirklichung des Selbst, welches der Seher ist. – Wer bin Ich? S.3, Ramana Maharshi

Aber in der Vorstellung, einer illusionären Schöpfung, ist es möglich. Es erscheint real, obwohl es das nicht ist.

Diese Vorstellung staute die Energie auf der einen Seite und verringerte sie auf der anderen. Es wurden durch den Trennungsgedanken Barrieren geschaffen und die Schwingung verdichtete sich und fiel ab.

Alle Seelen, die am Experiment der Trennung also teilnahmen, die vom Vater ausgegangenen Söhne, erschufen gemeinsam, gemäß dem spirituellen Entsprechungsgesetz „Wie Innen so Außen“, durch ihre Vorstellungskraft aus der Leere den dichten materiellen Kosmos und den physischen Körper.

Der Trennungsgedanke ist jedoch nicht aus der Liebe, denn er ist leidvoll.

Im Laufe der Zeit verdichtete sich die Trennung immer mehr und die Seelen, eigentlich aus reinem Licht bestehend, vergaßen immer mehr und mehr ihre Herkunft aus dem Licht und fielen immer mehr auf ihre Schöpfung, den physischen Körper und seine begrenzten Fähigkeiten zurück. Dieses Zurückfallen ist eine Folge der Trennung, denn durch die vorgestellten Grenzen kann die ALL-EINE-Energie immer weniger fließen und wird immer kleiner.

Die Ich-Vorstellung ist Leidursache insofern, als man sich mit dem Körper, der Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit identifiziert und darin sein eigentliches Wesen sieht. – Patanjali Yoga Sutren, II,6

Die Liebe bzw. das wahre Selbst geriet immer mehr in Vergessenheit und im immer dominanteren angstbesetzten Egobewusstsein kämpfte man von nun an gegen alles und jeden, um die geschaffene äußere Welt.

Vom Verlust des Seelenbewusstseins erzählt z.B. die bekannte Geschichte vom verlorenen Sohn aus der christlichen Bibel, wie mir vor Jahren aus der geistigen Ebene in meiner Meditation (damals auf einem ZEN-Kurs im Kloster) mitgeteilt wurde. Der Sohn geht vom Vater (Gott bzw. dem Urgrund) hinaus, um die Welt (d.h. das Ego) zu erfahren, und verprasst sein geistiges Erbe, d.h. das Wissen, wer er ist, den Zugang zu Gottes Lichtreich (die astrale und kausale Schöpfung) und seine spirituellen Fähigkeiten, und verliert sich dabei im Elend der physischen Welt, bis er wieder zurückfindet zum Vater und freudig in seinem geistigen Zuhause (Gottes Königreich) wiederaufgenommen wird.

Seit dem „Sündenfall“ der Trennung vom Ganzen leidet die Seele, also DU, in der Welt bewusst oder unbewusst Qualen, weil sie nicht mehr weiß, wer sie ist und was Glück bedeutet.

Sie erkennt nicht, dass sie nicht der Körper ist, sondern dass der Körper NUR wiederum die Schöpfung der Seele ist. Die Seele kann somit auch nicht mehr unterscheiden zwischen Ihren Bedürfnissen (Verwirklichung der Einheit mit Gott) und den sinnlichen Bedürfnissen des Körpers. Sie glaubt, die sinnlichen Bedürfnisse des von ihr geschaffenen Körpers wären ihre eigenen Bedürfnisse.

Die Seele leidet unter großer Existenzangst, d.h. Angst vor dem Tod, weil sie durch die Identifikation mit dem Körper ihre Ewigkeit nicht mehr erkennt und sich nun für vergängliche Materie hält.

Die Seele kennt im Trennungszustand auch das Glück der beziehungslosen Liebe, d.h. geistige Ekstase/Ananda[3], nicht mehr.

Die dreidimensionale Welt ist nur ein Spiegelbild des mentalen Inhalts aller Seelen, die in den Trennungsgedanken gefallen sind. Sie sind alle hier (scheinbar) aufgrund des Entsprechungsgesetzes: "Wie Innen so Außen".

Nun kann die Seele ihre geistige Heimat (das göttliche Zuhause beim Vater) nicht mehr sehen, wo sie in Wirklichkeit, jenseits des Traums, immer noch ist und alles hat.

Nicht-Wissen ist es, Vergängliches für ewig dauernd zu halten und Unreines für rein, das leidvolle nicht als solches zu erkennen und für angenehm zu erachten und das eigentliche Wesen im Unwesentlichen zu sehen. – Patanjali Yoga Sutren, II,5

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Das Galeriegleichnis als Metapher für den geistigen Zustand der Unwissenheit

Die Seelen auf der materiellen Ebene gleichen Besuchern in einer Bildergalerie, die wie verrückt und voller Angst auf das Bild vor ihnen starren und ihren Blick nicht mehr abwenden können. Sie haben vergessen, dass sie nicht das Bild sind, sondern der Besucher und dass sie sich in Wirklichkeit frei bewegen können und eigentlich überhaupt nichts mit dem gesehenen Bild zu tun haben.

Für den Erwachenden jedoch ist es anders. Er fängt zuerst, durch den Weg der Kontemplation[4],innerlich zu erkennen, dass er nicht das gesehene Bild ist. Nach und nach kann er zuerst den Blick vom gesehenen Bild etwas abwenden, dann den Kopf drehen und die anderen gefangenen Besucher der Galerie vor ihren Bildern sehen, dann in der Galerie frei umherspazieren und schließlich - nach Wunsch - auch die Galerie komplett verlassen oder in der Galerie bleiben, um andere erstarrte Besucher zu erwecken[5].

Indien:
Was ist das Wesen des Gewahrseins?
Das Wesen des Gewahrseins ist Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit (Sat-Chit-Ananda).
– Wer bin Ich? S.3, - Ramana Maharshi

Christentum:
Mein Reich ist nicht von dieser Welt. – Johannes 18,36 und Man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch – Christliche Bibel, Lukas 17,21

Es ist wirklich wichtig, zu erkennen, wer man ist, sonst verbleibt man in einem tiefen und leidvollen Schlaf.

Man ist in Wirklichkeit ewiges und freudvolles Bewusstsein, frei von Ängsten und Sorgen.

Man erkennt im Täuschungszustand nicht, dass man nicht größer oder kleiner als andere Seelen sein kann und dass man nicht besser oder weniger entwickelt sein kann als andere. Denn im Licht, jenseits der Täuschung, ist alles sich stets seiner Einheit im Ursprung bewusst.

Wir sind immer unberührt - das muss man nur erkennen. Diese Erkenntnis ist Moksha, bzw. die Befreiung aus dem Kreis der Wiedergeburt.

Solange man es nicht erkennt, wird in der Seele ein mentaler Traum nach dem anderen generiert. Dieses fortwährende mentale Träumen und Wiedererschaffen des Trennungszustands ist Reinkarnation. Man sucht unbewusst nach dem ewigen Glück und der ewigen unbegrenzten Liebe in Täuschungsträumen, wobei man die Liebe und die Fülle in Wirklichkeit schon ist.

Die Fülle der Liebe ist eine Vergöttlichung des Bewusstseins, was wiederum bereits unser wahres Selbst ist.

Das ist der Endzustand. Vergöttlichung wird aber schon vorher teilweise in einem noch menschlichen, d.h. mit dem Körper identifizierten, Bewusstsein durch den geistigen Weg immer mehr entfaltet[6], vor allem ab der Stufe des Herz Chakra-Bewusstseins und höher, und bereichert auch dann schon die menschliche Erfahrung[7], schon lange vor der endgültigen Erleuchtung.

Wird die Liebe aber schließlich perfektioniert, so erhebt sich das Bewusstsein völlig aus den nur vorgestellten Begrenzungen des Fleisches.

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Hier noch einige Zitate aus Ost und West

Völlig befreite Meister können sich von ihrem Körper lösen, d.h. den Körper ablegen und „sterben“ und in Gottes Königreich völlig eingehen, oder der physische Körper wird noch aufrechterhalten, um die Wahrheit zu lehren. Der Körper ist aber dann auch für sie kein Hindernis mehr und sie sind frei von aller Furcht (Jivanmukti).

Wer inmitten des Elends ungestört bleibt, sich nicht nach Vergnügen sehnt und frei von Bindung, Angst und Wut ist, wird als Weiser der ständigen Verwirklichung bezeichnet. – Kapitel 2, Vers 56 – Bhagavad Gita

Die höchste Selbsterkenntnis wird in Indien, bzw. im Advaita, in der Form des Lehrspruchs „Tat-Tvam-Asi“ bzw. „Du bist das“ offiziell gelehrt.

Wörtlich bedeutet Tat Tvam Asi[8] „dass das Selbst (d.h. unser wahres Selbst, die Seele) – in seinem ursprünglichen, reinen, ursprünglichen identisch mit der ultimativen Realität (Brahman=Gott) ist, die der Grund und Ursprung aller Phänomene ist“.

Das vollkommene Wissen (Jnana), dass dies so ist beinhaltet völlige Wunschlosigkeit (Vairagya) nach der irdischen Welt und bewirkt die Erfahrung von Moksha (Befreiung). Womit sich der Kreis schließt. Die Liebe befreit von der schmerzhaften Identifikation mit Ego und dem Leiden.

Hier auch noch eine Beschreibung dazu, aus unserem Kulturkreis, vom christlichen Mystiker Meister Eckhardt[i]:
Nun könntest du fragen, was denn die Abgeschiedenheit sei, wenn sie so edel an sich selbst ist? Nun sollst du erfahren, dass richtige Abgeschiedenheit nichts anderes ist als dass der Geist gegen alle Umstände, sei es Freude oder Leid, Ehre, Schande oder Schmach, so unbeweglich bleibt, wie ein breiter Berg gegen einen kleinen Wind. Diese unbewegliche Abgeschiedenheit bringt den Menschen in die größte Gleichheit mit Gott. Denn dass Gott Gott ist, das hat er von seiner unbeweglichen Abgeschiedenheit, und davon hat er seine Reinheit und seine Einfachheit und seine Unwandelbarkeit. Will daher der Mensch Gott gleich werden, soweit eine Kreatur Gleichheit mit Gott haben kann, so muss er abgeschieden sein. Und du sollst wissen: leer sein aller Kreaturen ist Gottes voll sein, und voll sein aller Kreatur ist Gottes leer sein.

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Die Unfähigkeit, die Wahrheit nur durch den Verstand alleine rein intellektuell zu erfassen:

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. – Matthäus 5:3, Christliche Bibel

Die Wahrheit der Erleuchtung jedoch können wir nicht mit dem Verstand alleine verstehen, z.B. durch Auswendiglernen. Wir müssen den Weg der Liebe und Hingabe tatsächlich gehen. Denken heißt auch UR-Teilen, und nur durch echte gelebte Liebe kann daher Verschmelzung mit Gott, dem kosmischen Geliebten, erreicht werden. Wenn wir aber nur denken, dann denken wir nur ÜBER etwas und bleiben letztlich davon auch getrennt.

Der gewöhnliche Verstand ist von den körperlichen Sinnen abhängig und kann deshalb nur Dinge dieser Welt erfassen.

Der Verstand muss erst durch die göttliche Liebe in der Meditation verdunkelt, geläutert und umgeformt werden, bevor die Einheit mit Gott von Seele [d.h. Geist] zu Geist direkt erfahren werden kann, ohne Intermediär, und anschließend vom körperlichen Verstand (unvollkommen) interpretiert werden kann.

Auch hier finden wir wieder in Ost und West die gleiche Erkenntnis vor. So sagt der christlichen Mystiker Johannes vom Kreuz:

Mein Erkenntnisvermögen trat aus sich heraus und wurde aus einem menschlich-natürlichen zu einem göttlichen; denn da es Gott es sich durch diesen Läuterungsprozess einte, versteht es nun nicht mehr dank der eigenen Lebenskraft und des eigenen natürlichen Lichtes, sondern dank der göttlichen Weisheit, mit der es geeint wurde. [ii]

Allgemein über den transformativen Vorgang, den spirituellen Aufstieg, schreibt er z.B.:
Diese dunkle Nacht ist ein Einströmen Gottes in den Menschen, das ihn von seinen gewohnheitsmäßigen natürlichen und geistigen Unkenntnissen und Unvollkommenheiten läutert; die Kontemplativen nennen sie eingegossene Kontemplation oder auch „mystische Theologie“. Hier belehrt Gott den Menschen geheimnisvoll und unterrichtet ihn in der Vollkommenheit der Liebe, ohne dass er dabei etwas tut noch das Wie versteht. Diese eingegossene Kontemplation, insofern sie liebende Weisheit Gottes ist, hat im Menschen hauptsächlich zwei Auswirkungen: Sie läutert und erleuchtet ihn und bereitet ihn so für die Liebeseinung mit Gott vor. Es ist die gleiche liebende Weisheit, welche die seligen Geister durch Erleuchtung läutert, die auch hier den Menschen läutert und erleuchtet [iii].

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Der spirituelle Weg der Liebe als alchemischer Weg

Der spirituelle Weg der Liebe ist im Wesentlichen eine Alchemie, in der sich das gefallene und getäuschte Bewusstsein durch die Energie der Liebe zurück in ein göttliches Schöpferbewusstsein erhebt.

Weil unser wahres Wesen Ewigkeit ist, kann uns die Welt mit ihren vergänglichen Verlockungen auch niemals wirklich dauerhaft zufriedenstellen. Vergängliches kann eben nicht mit Ewigem konkurrieren. Im ewigen Leben in Gott in der Liebe gibt es keine Furcht mehr und alles Leid, was aus der im Irrtum angenommenen Identifikation mit dem Körper zusammengehangen hat, fällt von der Seele, d.h. uns, ab, wenn sie schließlich wieder zum Vater zurückkehrt.

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. – 1. Johannes 4:18 – Christliche Bibel

Herzliche und lichtvolle Grüße an Euch,
Euer Bernhard Goller (Damodar)

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[1] Mooladhara, Swadhistana, Manipura bzw. Wurzelchakra, Sexualchakra und Bauchchakra. Bei kreativen und religiösen, aber noch nicht erleuchteten Menschen, sind noch andere Chakren, neben den ersten drei Chakren, teilweise geöffnet, was ihre menschliche Erfahrung erweitert. Mehr zu den Chakren hier auf Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Chakra 

[2] Für detailliertere Informationen zu dem Thema empfehle ich als Einstieg z.B. die Lektüre "The Law of Attraction" von Esther und Jerry Hicks oder andere vergleichbare spirituelle Bücher und Filme. 

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Sat-Chit-Ananda 

[4] Mehr Informationen im Newsletter vom Juni 2018 hier https://www.erde-und-geist.de/gedanken/meditation.pdf 

[5] Dies Symbolbild des Galerieverlassens entspricht der Befreiung aus dem Zyklus der Reinkarnation nach Buddha (Moksha). 

[6] Nähere Infos zur teilweisen Realisation der Liebe im Herzbewusstsein hier: https://wiki.yoga-vidya.de/Vishnu_Granthi 

[7] Beispiele sind Menschen, die im Herzchakra oder höher schwingen aber noch nicht die Buddhastufe der völligen Befreiung erreicht haben: Ich persönlich denke hier z.B. an Menschen wie Mahatma Gandhi oder Mutter Theresa, die in überpersönlicher Liebe der Menschheit gedient haben. Sie lebten in einem für gewöhnliche Menschen unverständlichen Bewusstseinszustand. 

[8] gemäß Advaita, der Lehre der Nicht-Dualität, die die spirituelle Hauptlehre Indiens ist. Eine Sichtweise, die auch ich durch meinen Kontemplationsweg für mich als wahr erkannt habe. 



[i] Traktat Nr. 3, von der Abgeschiedenheit  

[ii] Johannes vom Kreuz, die Dunkle Nacht, S.102, Herder Spektrum Verlag, 10. Auflage 2010  

[iii] Johannes vom Kreuz, die Dunkle Nacht, S.103, Herder Spektrum Verlag, 10. Auflage 2010  



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